Die größten Herausforderungen junger Führungskräfte – und wie du sie meisterst
- Uwe Kurz
- 10. Feb.
- 4 Min. Lesezeit

Einleitung: Mein Weg zur ersten Führungsposition
Der Wechsel von einem normalen Teammitglied zu einer Führungskraft ist ein großer Schritt. Mit 24 Jahren übernahm ich meine erste Führungsrolle – ein Team von sieben Mitarbeiterinnen, die alle älter und erfahrener waren als ich. Einige von ihnen hatten sogar Kinder in meinem Alter. Plötzlich musste ich als junger, unerfahrener Chef Entscheidungen treffen, Anweisungen geben und für ein harmonisches Arbeitsumfeld sorgen.
Mein größter Fehler? Ich wollte alles selbst wissen und machen. Ich dachte, eine gute Führungskraft müsse auf jede Frage sofort eine Antwort haben. Doch das führte schnell zu Stress und Überforderung. Nach einiger Zeit wurde mir klar: Mein Job ist nicht, alle Antworten zu haben, sondern die richtigen Fragen zu stellen und mein Team zu unterstützen und sie in die Lage zu versetzen den best möglichen Job zu machen. Ich musste lernen, Verantwortung zu übergeben und mich auf die Stärken meines Teams zu verlassen. Diese Erkenntnis hat meine Sicht auf Führung komplett verändert.
Diese Phase des Lernens und der Selbstreflexion hat mir deutlich gemacht, wie wichtig es ist, nicht nur auf fachliche Kompetenz zu setzen, sondern auch auf zwischenmenschliche Fähigkeiten - letztere machen meiner Meinung nach mindestens 2/3 aus. Führung bedeutet nicht nur, Anweisungen zu geben, sondern auch zuzuhören, zu verstehen und eine Umgebung zu schaffen, in der sich alle Teammitglieder entfalten können. Es ist ein kontinuierlicher Entwicklungsprozess, der Geduld, Mut und Anpassungsfähigkeit erfordert.
Die größte Herausforderung: Vom Kollegen zur Führungskraft
Eine der schwierigsten Hürden beim Einstieg in eine Führungsposition ist der Rollenwechsel. Es gibt drei zentrale Herausforderungen, mit denen junge Führungskräfte häufig konfrontiert werden:
👉 Vom Fachmann zur Führungskraft werden – Anstatt selbst jede Aufgabe zu erledigen, besteht die Aufgabe einer Führungskraft darin, das Team zu leiten und zu fördern. Man muss lernen, Verantwortung abzugeben und sich auf das große Ganze zu konzentrieren. Dieser Wechsel kann besonders herausfordernd sein, wenn man zuvor in der gleichen Position wie die Teammitglieder war und sich plötzlich in einer übergeordneten Rolle wiederfindet.
👉 Respekt und Vertrauen gewinnen – Besonders schwierig ist es, wenn man aus dem eigenen Team befördert wird. Ehemalige Kollegen müssen sich erst daran gewöhnen, dass du nun ihre Führungskraft bist. Ein respektvoller Umgang, klare Kommunikation und Offenheit sind hier entscheidend. Eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen, erfordert Zeit und kontinuierliches Bemühen um Verständnis und Wertschätzung.
👉 Die richtige Balance zwischen Nähe und Autorität finden – Eine gute Führungskraft sollte offen und nahbar sein, aber trotzdem klare Grenzen setzen. Zu kumpelhaftes Verhalten kann dazu führen, dass dich dein Team nicht ernst nimmt, zu große Distanz kann wiederum das Vertrauen schwächen. Es ist essenziell, eine gesunde Mischung aus Empathie und Entscheidungsstärke zu finden, um die Dynamik im Team zu wahren und effektiv zu führen.
Drei bewährte Strategien für junge Führungskräfte
1. Lerne, Aufgaben zu delegieren
Viele neue Führungskräfte haben Angst davor, Verantwortung abzugeben. Sie glauben, dass es schneller geht, wenn sie Aufgaben selbst erledigen. Doch das ist ein Trugschluss.
✅ Setze klare Erwartungen und definiere Ziele.
✅ Übertrage Verantwortung an dein Team und konzentriere dich auf die Führung.
✅ Akzeptiere, dass Fehler passieren – sie sind Teil des Lernprozesses.
✅ Gib regelmäßig Feedback, um dein Team weiterzuentwickeln.
✅ Entwickle eine Kultur des Vertrauens, in der dein Team sich ermutigt fühlt, eigenständig Lösungen zu erarbeiten.
2. Entwickle starke Kommunikationsfähigkeiten
Als Führungskraft ist es deine Aufgabe, dein Team zu motivieren, klare Anweisungen zu geben und Probleme frühzeitig zu erkennen.
✅ Höre aktiv zu – deine Teammitglieder wollen gehört und verstanden werden.
✅ Lerne, konstruktiv Kritik zu üben, ohne zu demotivieren.
✅ Baue regelmäßige Meetings ein, um Feedback und Ideen auszutauschen.
✅ Entwickle deine emotionale Intelligenz weiter, um feinfühliger auf unterschiedliche Charaktere im Team eingehen zu können.
3. Setze auf persönliche Weiterentwicklung
Eine gute Führungskraft bleibt nicht stehen, sondern entwickelt sich ständig weiter. Führung ist ein Lernprozess, und es gibt immer neue Dinge zu entdecken.
✅ Suche dir einen Coach, Mentor oder Vorbilder, von denen du lernen kannst.
✅ Nimm dir regelmäßig Zeit, um deine eigenen Stärken und Schwächen zu reflektieren.
✅ Nutze Bücher, Podcasts oder Seminare, um deine Fähigkeiten zu verbessern.
✅ Entwickle Strategien, um mit Stress umzugehen und langfristig gesund zu bleiben - du bist wichtig!
✅ Nimm an Weiterbildungsprogrammen teil, die speziell auf Führungskräfte zugeschnitten sind.
✅ Vernetze dich mit anderen Führungskräften, um von ihren Erfahrungen zu profitieren und neue Perspektiven zu gewinnen - nach Möglichkeit aus anderen Bereichen oder Firmen.
Ich erinnere mich an eine Erfahrung mit einer Mitarbeiterin, die montags oft schlecht gelaunt war. Anfangs war ich unsicher, wie ich darauf reagieren sollte. Später fand ich heraus, dass sie durch das Erzählen von ihrem Hobby – Gartenarbeit – motivierter wurde. Indem ich ihr zuhörte und mir Zeit für ein kurzes Gespräch nahm, verbesserte sich nicht nur ihre Laune, sondern auch ihre Leistung. Diese Erfahrung zeigte mir, wie wichtig es ist, individuell auf Teammitglieder einzugehen.
Ein weiteres prägendes Erlebnis war der Umgang mit Konflikten innerhalb meines Teams. Zunächst versuchte ich, Probleme möglichst zu vermeiden oder sie indirekt zu lösen. Doch mit der Zeit erkannte ich, dass offene und ehrliche Gespräche die beste Möglichkeit waren, um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und das Teamgefühl zu stärken. Dies war eine wichtige Lektion, die mir half, als Führungskraft authentischer und selbstsicherer zu agieren.
Fazit: Führung ist ein Entwicklungsprozess
Der Einstieg in eine Führungsrolle kann herausfordernd sein, aber auch eine große Chance bieten. Niemand wird als perfekte Führungskraft geboren – es braucht Zeit, Übung und Selbstreflexion, um sich in dieser Rolle wohlzufühlen. Wer bereit ist, an sich zu arbeiten und von anderen zu lernen, wird sich stetig verbessern und zu einer erfolgreichen Führungskraft entwickeln.
Zusätzlich ist es essenziell, sich stetig weiterzuentwickeln, neue Methoden auszuprobieren und flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Führung ist ein dynamischer Prozess, und wer bereit ist, sich anzupassen und kontinuierlich zu lernen, wird langfristig erfolgreich sein.
Welche Herausforderungen hast du in deiner ersten Führungsrolle erlebt oder welche siehst du auf dich zukommen? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren!
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